Ute, 60, trifft
Ute, 6, zum Interview…
Auf dem Bild links ist die damals 6-jährige Ute
an ihrem ersten Schultag zu sehen. Sie scheint
den Ernst der Lage voll erkannt zu haben – Begeisterung sieht jedenfalls anders aus.
Aber mal schauen, was Sie von mir wissen will:
Bist Du eigentlich gerne zur Schule gegangen?
Nein, die skeptische Grundhaltung, die ich aus Deinem Bild herauslese, hat sich durch meine Schulkarriere durchgezogen. Es gab schreckliche Lehrer, schreckliche Fächer (Handarbeiten, Schönschrift!) und natürlich auch meine ‚Lernallergie‘.
An eine Lehrerin erinnere ich mich allerdings mit Freude und Dankbarkeit: Sie hat es verstanden, Interesse zu wecken, Geist zu entwickeln und vor allem Freude an Wissen.
Und was hast Du dann so gemacht?
Mich durchgewurschtelt würde ich das mal nennen. Irgendwie Abitur gemacht, irgendwie studiert.
Eines war allerdings immer schon da: Das Interesse an Menschen, an ihren Geschichten, ihren Kämpfen
und ihrem Weg durchs Leben. Daran, wie wirksam ein gutes Gespräch sein kann, auf Augenhöhe geführt
und mit offenem Ausgang.
Welche Fragen haben Dich bewegt?
Was Gerechtigkeit ist und ob es sie tatsächlich gibt und geben kann. Wovon ich meine nächste Miete bezahle, wie ich es schaffe unabhängig zu werden. Was Liebe ist und Hingabe. Wie Menschen, herausfinden können,
für was sie ‚brennen‘ und ob es ein erfülltes Leben auch jenseits des ‚Brennens‘ geben kann…
Warum arbeitest Du als systemische Coachin?
Immer, wenn ich an einer Stelle nicht weiterkam, wenn ich eine Entscheidung treffen musste und nicht recht wusste, wie, habe ich mir Unterstützung bei einer Coachin gesucht.
Das verblüffende Ergebnis war oft: Mein Blickwinkel hat sich erweitert, es gibt nicht nur weiß und schwarz, nichts ist nur Böse, Ja, das ergibt Sinn, und alles ist für mich schon da: Ich hab’ den Schatz in mir und muss ihn nur bergen.
Noch Fragen, Ute?
